Ich bin dann mit der Kaffeetasse noch einmal rüber zum Restaurant gelaufen, um mich kurz ins WLAN einzuloggen und die E-Mails zu prüfen und habe bei der Gelegenheit die Kirche in Tiefencastel fotografiert.
Gegen 7.30 Uhr sind wir dann weiter in Richtung Italien gefahren. Die Tom-Tom Navi-Tante wollte am Ortsausgang von Tiefencastel über die SP3 nach St. Moritz fahren. Das hat mir aber nicht gepasst, weil geradeaus der Abuela-Pass angeschrieben war und den kannte ich noch noch nicht. Also hat sie mal wieder Sprechverbot bekommen und wir sind diese Strecke gefahren.
Die Temperatur am Morgen war mit 15 Grad anfangs noch richtig nett, aber es sollte noch anders kommen.
Auf jeden Fall war die Strecke die richtige Wahl. Der Pass ist mit einer maximalen Breite von 2,30m und einer Höhe von 3,2m ausgewiesen. Die Höhe ist 2 Vidadukten geschuldet, über die die Rhätische Bahn führt. Sicher eine tolle Zugstrecke, die die ganze Zeit mal links mal rechts der Straße verläuft.
Zeitweise kam sogar die Sonne ein bischen raus und vor allem hatten die Berge, nicht wie sonst bei Bewölkung üblich, keine Wolkenmützen auf, so dass man eine tolle Sicht hatte.
Insgesamt eine absolut lohnende Strecke, die trotz teilweise sehr schmalen Passagen gut zu fahren ist.
Hier ist die Passhöhe bei 2315 Meter.
Nach der Passhöhe geht es erstmal kilometerlang nahezu eben durch Geröllfelder und dann wieder runter.
Als nächster Pass stand der Bernina an und man konnte schon von weitem sehen, dass es dort dichte Wolken hat. Aber zuerst mussten wir mal wieder einen Bahnübergang mit der Rhätischen Bahn überqueren.
Und auf dem Bernina, der auch so um die 2300m hoch ist, wurde es dann wirklich ungemütlich. Kurz vor der Passhöhe fing es an zu regnen. Die Temperatur fiel auf 4 Grad und es fehlte nicht viel zu einem Graupelschauer.
Bilder gibts von da oben keine mehr, weil man eh nur noch maximal 50 Meter weit sehen konnte.
Und hier sind wir nun in Brescia und da wollten wir überhaupt nicht hin, aber dazu gibt es auch eine Geschichte.
Während ich heute Morgen gemütlich meinen Kaffee mit einer Zigarette draußen genossen habe, stand H. am Waschbecken und hat die Kontaktlinsen eingesetzt. Als ich mir die nächste Tasse geholt habe, puhlte sie immer noch in den Augen rum und war sichtlich genervt. Als wir dann weggefahren sind meinte sie, dass sie auf beiden Augen nichts sieht und sie meint, dass eine der Linsen irgendwie oben unter das Lid gerutscht ist.
Es kam dann ein leichter Verdacht auf, dass eventuell auch eine Linse vertauscht wurde, das konnte man sich aber nicht vorstellen.
Da sich die Situation nicht besserte, habe ich mal nach Optikergeschäften gegoogelt. Nun kommt das Problem dazu, dass in Italien nahezu jeder Laden von 12 Uhr bis mindestens 15 Uhr Mittagspause macht, aber in Brescia habe ich tatsächlich eine Fielmann-Filiale entdeckt, die durchgehend geöffnet hat. So sind wir also in Brescia gelandet und nach einer endlosen Parkplatzsuche die 1,2 km in die Innenstadt gelaufen. Zum Glück hatte es einige Kilometer vor Brescia aufgehört zu regnen und mit 19 Grad war es auch recht angenehm.
Nun gut. Dadurch haben wir jetzt ein paar Bilder aus der Innenstadt von Brescia und außer dem, was ihr auf diesen Bildern seht, gibt es dort auch nichts zu sehen. Eigentlich eher eine hässliche Stadt.
Wir sind also zum Auto zurückgelaufen und haben geschaut, dass wir aus Brescia rauskommen, weil uns das hier viel zu voll und trubelig war.
Nachdem wir die Großstadt hinter uns gelassen hatten, ging es über kleine Sträßchen weiter in Richtung Livorno.
In Park4Night haben wir dann gesehen, dass es in Cremona einige nette Plätze in Innenstadtnähe gibt und sind deshalb einen kleinen Umweg in die Stadt gefahren.
Wir haben beim Sportgelände ca. 1,7km von der Innenstadt entfernt geparkt. Als wir hinten in die Kabine gegangen sind, haben wir erstmal vorsichtig nach der fehlenden Kontaktlinse gesucht und siehe da, sie lag auf dem Boden vor dem Waschbecken. Etwas eingetrocknet, aber nach einigen Wiederbelebungsversuchen noch brauchbar. Nun kam aber die Überraschung. Das war eindeutig die Linse für das Auge, in dem sich schon eine solche befand. (natürlich mit einer völlig anderen Stärke) Kurz und gut: Eine Linse im falschen Auge, die 2. auf dem Boden im WoMo und das führt zum fast vollständigen Erblinden. Als dann alles wieder am richtigen Platz war, konnte H. wieder alles sehen und wir sind am Abend ins Städtchen gelaufen, das schon sehr hübsch ist.
Hier hatte es jetzt 20 Grad und wie man sieht, kam der blaue Himmel raus.
Unser Problem war mal nun, dass wir in einer ziemlich großen italienischen Stadt rumliefen und keine einzige Pizzeria gefunden haben. Tausend Bars und Straßencaffees, aber nichts vernünftiges zu essen. Wir haben dann schließlich eine Kneipe entdeckt, die auf der Karte ein Tagesmenü hatte. Als die Kellnerin kam, haben wir unsere Getränke bestellt und dazu kam der Teller mit Kleinzeug und eine Schale mit Chips.
Berechnet wurden nur die Getränke und als wir das Kleinzeug gegessen hatten, hatten wir auf einen Restaurantbesuch auch keine Lust mehr und haben uns mit den Häppchen zufrieden gegeben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen