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Montag, 30. September 2024

30.09.2024 Vignola Mare-Castelsardo

Heute Morgen haben wir in einer Bäckerei neben dem Campingplatz um 8 Uhr richtig frische Brötchen und noch warme Croissants mit Pistazienfüllung bekommen. Ein echter Luxus hier, weil auch hier die Bäckereien langsam rar werden. Es war am Morgen stark bewölkt und mit 16 Grad auch noch recht frisch.

Wir haben erstmal ausgiebig gefrühstückt, Wasser gefüllt und allen Unrat entsorgt und sind dann gegen 10 Uhr weg von der Küste ins Gebirge gefahren.
Auf unserem Weg nach Tempio Pausania kamen wir wenige Kilometer vor dem Ort an einem Nuraghe-Steinhaus vorbei und haben es besichtigt. Davon gibt es hier auf der Insel über 7000 Stück und sie stammen aus der Bronzezeit.
Da wohnte man früher wohl mal und die Bauweise ist wohl sehr haltbar, weshalb die Überreste heute noch stehen.

Die Besichtigung kostete 3 Euro Eintritt und man hatte vom Hausdach aus einen tollen Blick auf die Umgebung.

Neben dem Steinhaus war ein kleines Restaurant mit einer tollen Außenanlage. Sehr liebevoll gemacht und Top-gepflegt. Das Problem war nur, dass wir hier unter eine Busladung mit deutschen Touristen gekommen sind und da waren sie dann mit der Zubereitung von 60 Espressi und Cappucini etwas überfordert, weshalb unserer ziemlich kalt war, als wir ihn serviert bekamen.

Nach der Besichtigung des Steinhaufens sind wir weiter nach Tempio Pausania gefahren und haben das Städtchen besichtigt.
Oberhalb unseres Parkplatzes war ein kleiner Park mit einem hübschen Wassertreppe.

Die Innenstadt war ebenfalls recht schön und wir sind da so lange kreuz und quer gelaufen, dass wir uns auf dem Rückweg zum Auto sogar verfranzt haben und erstmal Google bemühen mussten, um unseren Parkplatz wieder zu finden. In den Großstädten ging das bisher immer so und dann verlaufen wir uns in einer Kleinstadt.

Über Aggius sind wir dann wieder in Richtung Küste nach Castelsardo gefahren. Im Gebirge gab es überall wunderschöne Steinformationen und wir haben immer wieder angehalten, um Fotos zu machen.




Da gibt es auch mächtige Kakteen, die aktuell sehr viele Früchte tragen. Die stachligen Dinger werden aber wohl nicht geerntet, da sie überall am Boden rumlagen.

Gegen 14 Uhr kamen wir in Castelsardo an und sind auf einen Parkplatz im Yachthafen gefahren. Wir haben uns erstmal einen Kaffee gemacht und sind dann gegen 15 Uhr die 1,5km ins Städtchen gelaufen.
Man läuft direkt an der Hafenpromenade entlang ....
...und kommt dann schließlich in die Innenstadt, wo es dann steil bergauf zum Castell geht.
Da der Weg nicht ausgeschildert ist haben wir es auch hier geschafft, einen Weg zu erwischen, der knapp unterhalb der Burg endete. Wir mussten wieder ein ganzes Stück den Berg runterlatschen und auf der anderen Seite wieder steil nach oben. Echt blöd.

Der Ausblick vom Castell ist dann allerdings wunderschön und entschädigt für den mühsamen Aufstieg.

Der Bereich rund um das Castell ist wie eine Kleinstadt mit hübschen Gassen, einer Kirche und einer Kathedrale.




Es war dann gegen 17 Uhr, als wir mit der Besichtigung fertig waren und nun tauchte das Problem mit dem Abendessen auf. Vor 19 Uhr sind alle Speiselokale geschlossen und wegen der 2 Stunden zurück in den Hafen zu laufen, wollten wir auch nicht.

Also haben wir uns in ein Straßenkaffee gesetzt und mal ganz langsam einen Aperol getrunken.

Gegen 18 Uhr sind wir weiter in Richtung Innenstadt gelaufen und haben die Zeit bis 19 Uhr so leidlich vertrödelt. 
Als wir dann kurz nach 19 Uhr ins erste Lokal kamen hieß es, dass es erst ab 20 Uhr was zu essen gibt. Also weiter ins nächste Restaurant mit dem selben Ergebnis. Es ist hier nahezu unmöglich, vor 20 Uhr ein Speiselokal zu finden.
Wir sind dann schließlich noch einmal den Weg in Richtung Burg hochgelaufen, weil wir da oben beim runterlaufen mehrere Lokale gesehen hatten. Tatsächlich hatte eines davon schon geöffnet und wir konnten um 19.30 Uhr eine Pizza essen. Eigentlich wollten wir zur Abwechslung mal Pasta haben. Als wir das bestellen wollten hieß es, "das gibt es nur zum Mittagessen", so dass es halt wieder Pizza wurde. Mit 8 Euro waren die Pizzen aber sehr günstig und ausgesprochen gut, so dass es letztendlich ok war. 
Jetzt sitzen wir in unserem WoMo im Hafen und während unseres Nachmittagsspaziergangs kamen hier 6 weitere WoMos an, die jetzt alle in einer Reihe neben uns stehen.
 

Sonntag, 29. September 2024

Pittulongu-Vignola Mare

Das war unser Übernachtungsplatz an der Caja Banana am frühen Morgen. Die ersten WoMos sind schon gegen 6 Uhr weggefahren aber es standen insgesamt noch so 30 Mobile rum. Es war am Morgen recht frisch aber in der Sonne schon angenehm.
Wir haben nach dem Frühstück erstmal einen Strandspaziergang gemacht. Das Wasser ist zwar noch recht warm, aber bei dem Wind ist es deutlich zu kalt, wenn man aus dem Wasser kommt.

Bis wir von unserem Spaziergang zurückkamen, waren etliche weitere WoMos verschwunden und wir standen alleine in der Reihe.
Wir sind dann gegen 10 Uhr losgefahren und weiter die Küste entlang in Richtung Nordspitze. Wir haben dabei etliche Abstecher an irgendwelche Strände gemacht, die ich einzelen jetzt nicht aufzählen kann, aber irgendwie wiederholt sich das immer und oft muss man 2 bis 3 km wieder zurück zur Hauptstraße fahren, so dass wir das irgendwann eingestellt haben.

Wir sind über den Golfo Aranci, Porto Rotondo, Portisco, Golfo Pevero, Porto Cervo, Baja Sardinia, Cannigone, Cappo D'Orso, Palau, Santa Teresa nach Vignola Mare gefahren. 
Gleich am Morgen sind wir in Porto Rotondo auf einen Porsche Club getroffen. Die machen mit 38 Fahrzeugen hier eine einwöchige Ausfahrt auf der Insel.
Porto Rotondo ist ein hübscher Ort aber wie alles in der Ecke sehr touristisch.


Der Ort hat eine sehr eigenwillige Kirche mit einem hübschen Glockenturm.

Bei der weiteren Fahrt fing es dann irgendwann, etwas zu nerven. In den Orten sind die Parkmöglichkeiten sehr begrenzt und teilweise unverschämt teuer. Wir wollten in Baja Sardinia für ein paar Fotos kurz anhalten. Die Parkgebühr konnte nur über die App bezahlt werden und die zeigte für 30 Minuten 5,75€ an. Das zahle ich nicht, das ist mir zu blöd und wir sind einfach weitergefahren.





Als wir kurz vor Arzachena waren, war in der Prärie eine kleine Bar am Straßenrand. Das sah mal nicht so touristisch aus und sah recht nett aus und wir dachten, da legen wir mal einen Kaffeestopp ein.

Der Cappuccino war dann ja auch mit 2,50 Euro noch echt ok .....
aber da es schon um die Mittagszeit war, wollten wir auch eine Kleinigkeit essen. Die Dame hatte verschiedene "Bagel" auf der Karte und wir haben uns einen davon bestellt. Für 10 Euro kam dann ein labriges Brötchen mit 2 Salatblättern, 3 Scheiben Tomaten und ein bisschen Mozarella, dazu eine Schale mit Chips. Insgesamt für den Preis echt frech.

Bei Palau haben wir noch einen Abstecher zur Burg gemacht, aber auch da gab es nur gebührenpflichtige Parkplätze. Teilweise sind auch am Straßenrand zwischen den Dörfchen irgendwelche Sandplätze, auf denen man anhalten kann aber auf jedem steht ein Parkautomat. 
Die spinnen, die Sardinier.
Wie ihr seht, ging mir das alles gewaltig auf die Nerven und die Krönung kam dann am Cap D'Orso. Die meisten Campingplätze sind ja schon geschlossen aber da hatte tatsächlich ein Platz noch geöffnet. Da mal eine Dusche nicht schlecht gewesen wäre und wir auch noch Wasser füllen mussten, sind wir da abgebogen. An der Rezeption wurden wir nach längerer Wartezeit freundlich empfangen und es hieß, dass die "günstigen" Plätze nicht verfügbar sind. Wir könnten zwischen "Superior" und "blabla De Luxe" auswählen und das fing dann mal so bei 50 Euro an und ging bis 90 Euro. Ich rede hier wohlgemerkt von einem Übernachtungsplatz und nicht von einem Hotelaufenthalt.
Ich war dann ja schon gewillt, 50 Euro zu bezahlen, aber so einfach ist das hier nicht. Bezahlen kann man überhaupt nur, wenn die Kasse besetzt ist und das war nicht der Fall. Einen Platz bekommt man auch nicht so einfach. Da hätte man erst auf das Golfcart warten müssen und mit dem Chauffeur eine Runde über den Platz drehen müssen, um danach an die Rezeption zurückzukehren und dem Herrn dort zu sagen, welcher Platz einem genehm ist. Bevor das Golfcart überhaupt in den Hof gekommen ist, waren wir wieder weg.
In Park4Night haben wir schließlich in Vignola Mare einen Stellplatz entdeckt, der sich gut angehört hat und wir sind ganz langsam weiter in diese Richtung gefahren. Eigentlich wollten wir in Santa Teresa noch ins Städtchen fahren und rüber nach Bonifacio in Korsika schauen, aber das ging dann auch nicht. Am Stadteingang stand ein Verbotsschild für Wohnmobile bis zum 30.09. , so dass wir umkehren mussten und einfach weitergefahren sind. 
Habe ich es schon erwähnt: Die spinnen, die Sardinier.
Ohne Besichtigung von Santa Teresa ging es dann weiter nach Vignola Mare zu dem ausgesuchten Stellplatz. Das war jetzt mal eine positive Erfahrung heute. Der Platz kostet ohne Strom 25 Euro für 24 Stunden und es ist kein Stellplatz sondern ein richtiger Campingplatz mit allem, was dazu gehört. Der angrenzende Strand ist mit den Felsformationen sehr schön und in unmittelbarer Nachbarschaft sind etliche Lokale, wo man essen gehen kann.
Wir haben hier nach der Ankunft erstmal einen Spaziergang am Strand entlang gemacht und dann mal Wasser gefüllt und ausgiebig geduscht.

Um 19 Uhr sind wir dann in die Pizzeria "By Maury" gegangen, die nur 100 Meter vom Platz entfernt liegt. Wir haben 2 Pizza Calzone und etwas zu trinken bestellt. Während wir auf die Pizza gewartet haben, bin ich noch eine Zigarette rauchen gegangen und konnte dann von draußen beobachten, wie unsere Pizzen aus dem Ofen kamen. Da sie oben etwas verbrannt waren, nahm der Kellner seine Finger, kratzte das Schwarze runter und pustete es dann über die ganze Pizza weg aus dem Teller. Danach brachte er das selbstgeblasene Gericht dann an den Tisch.
Gut, mit 36 Euro war die Zeche dann am Schluss ok, aber so ganz richtig war der Service mit den Fingern und dem Pusten dann halt doch nicht. Dafür gabs dann halt auch kein Trinkgeld.

Wir ihr merkt, war der erste Sardinienentag etwas durchwachsen, aber ich denke, das wird noch besser.